Vernissage von Mag. Traxler-Pilgram in der Galerie M

Friedrich Ucik, GGR. Univ. Doz. Dr.Dr. hc. Robert Fitzgerald, Kurt Krischek, Karl J. Mayerhofer, GR. Stephan Zack, Mag. Petra Traxler Pilgram, Mag. Silvia Schweighofer
Friedrich Ucik, GGR. Univ. Doz. Dr.Dr. hc. Robert Fitzgerald, Kurt Krischek, Karl J. Mayerhofer, GR. Stephan Zack, Mag. Petra Traxler Pilgram, Mag. Silvia Schweighofer

Der Kulturverein kulturkreiskirchstetten präsentierte in der kleinen feinen Galerie M die Künstlerin Petra Traxler Pilgram aus Villach - Kärnten. Die Liebe hat Mag. Traxler Pilgram nach Maria Anzbach in unsere Region verschlagen, wo sie sich intensiv mit der Kunst beschäftigt. In ihrer Laudatio ging Mag. Silvia Schweighofer intensiv in das Schaffen der Künstlerin ein. Die sich in ihrem Stil an die Malerei um 1900 anlehnt, also jene Zeit, wo die moderne Malerei, unter anderem von Vincent van Gogh, gegründet wurde. Die hervorragenden Werke fanden großen Anklang und so konnte kkk Präsident und Künstlerkollege Karl J. Mayerhofer zahlreiche Gäste aus Kärnten, die Künstler Liane Hummer, Ingrid Schuster, Neulengbachs Opernführer Friedrich Ucik, Multimedienshowmeister Fritz Weinauer, Kurt Krischek, Ferdinand Ernst Böckl, GGR. Univ. Doz. Dr.Dr. hc. Robert Fitzgerald, GR. Stephan Zack und viele andere begrüßen.

Laudatio von Mag. Silvia Schweighofer

 

Eine alte Volksweisheit lautet da, „Wozu denn in die Ferne schweifen, wenn das Schöne liegt so nah!“. Für den heutigen Abend möchte ich sagen, „Wozu denn in die Ferne schweifen, wenn das Interessante liegt so nah!“. Getreu diesen Worten präsentieren wir heute eine Künstlerin aus der Neulengbacher Nachbargemeinde Maria Anzbach, Frau Mag. Petra Traxler-Pilgram.

Eigentlich kommt sie nicht von so nah, sondern aus unserem südlichsten Bundesland Kärnten, wo sie das Licht der Welt erblickt hat, in jener Stadt, wo der Fasching angeblich zu Hause ist – in Villach. Studium, Beruf und Liebe führten sie nach Wien und gemeinsam mit ihrem Mann und ihren drei Hunden wählte sie Maria Anzbach zu ihrem Wohnsitz und zum Zentrum ihres kreativen Schaffens. Ihr künstlerischer Weg ist geprägt durch viele Zeichen- und Aktkurse auf der künstlerischen Volkshochschule in Wien und bei dem holländischen akademischen Maler Zeger van Soest. Zugang zur Ölmalerei fand sie vor 3 Jahren durch die Sommerakademie in Moosburg bei dem akademischen Maler Helmar Bazinger. Sie schreibt über sich selbst: „Ich arbeite autodidaktisch und lasse mich gegenwärtig vom Stil des Neo-Impressionismus beeinflussen.“

Kurzer Ausflug in die Kunstgeschichte, was ist der Neo-Impressionismus?

Der Neoimpressionismus bildet den Übergang zwischen den ersten Impressionisten und der Moderne. Die Künstler lösen sich immer mehr von der Natur als Vorlage. Es steht nicht mehr der subjektive Eindruck der Natur im Vordergrund, sondern das Bild selbst. Auch werden die vormals romantischen Naturmotive durch modernere, urbanere Themen ergänzt. Hinzu kommen aufklärerische Intentionen, die Kunst will wissenschaftlich sein und den Betrachter über den aktuellen Stand in Kenntnis setzen. Die Farbtheorie und die Optik sind den Neoimpressionisten nicht nur für den Malstil von Interesse. Der Künstler wird zum Avantgardisten, der dem Kunstbetrachter die Welt der Zukunft zeigt. Es ist das Zeitalter der Verbreitung des elektrischen Lichts. Das Lichterspiel der Sterne tritt in Konkurrenz mit dem Schaufenster und der künstlich erleuchteten Cafeterrasse.

Es ist die Epoche der ersten Filmvorführungen, der Bars und Cabarets, der Salons und Ateliers, und des ungestümen Glaubens an Fortschritt, Geschwindigkeit und die Planbarkeit der Zukunft. Die Lebenserwartung steigt dank neuer Erkenntnisse in Hygiene und Medizin. Das etablierte Bürgertum entwickelt neue Lebensstile und verlangt nach Unterhaltung. Die Mode legt das Korsett ab und die Künstler experimentierten mit Techniken, welche die herkömmlichen Genregrenzen sprengen. Als neue Formen der Kunst entstehen Poster und Plakate.

Vertreter dieser Epoche – Sie werden sie vielleicht schon erahnen: Toulouse-Lautrec, Van Gogh – um nur zwei der Bekanntesten zu nennen.

Nachgelesen im aphilia- Kunstforum.

Spannungsfeld Mensch – Tier – Natur nennt Petra Traxler-Pilgram ihre heutige Ausstellung, und es sind ihr die Gegenstände der Natur mehr Mittel, um ihr inneres Gefühl harmonisch und anschaulich auszusprechen und dazustellen. Was zeigt uns die Künstlerin heute mit ihrer Ausstellung? Das, womit sich die Künstlerin intensiv auseinander setzt, was sie über die Jahre ihrer künstlerischen Laufbahn beschäftigt hat und noch immer beschäftigt. Die reale Auseinandersetzung mit der Natur und dem Menschen und deren komplexer Beziehung zueinander, zwei ewige Konstanten der Kunst überhaupt.

Natur – Petra Traxler-Pilgram ist eine Landschaftsmalerin von intensiver Naturverbundenheit, für die die Natur, als Flora und Fauna, einen eigenen Kosmos darstellt, mit dem sich das menschliche Bewusstsein auseinandersetzt. Mit kraftvollen Pinselstrichen, in kraftvollen, reinen Farben, ganz im Stil der Neoimpressionisten, zeigt sie uns Landschaften in Verbindung mit Naturschauspielen – der Sonne, dem Meer, dem Feuer des Vulkans.

Das Motiv Baum fällt auf, als ein von Traxler-Pilgram häufig dargestelltes Objekt, einerseits fest in der Erde verwurzelt, während andererseits die Äste und Blätter der Luft angehören. Das scharfe Auge der Malerin, das in die Landschaft und in die Personen eindringt und sie auf der Leinwand festhält, auf der Suche nach Farben und dem unerschöpflichen Formenreichtum der Natur. Natur aber auch als tote Natur gemalt, etwa in Form von Blumen- und Fruchtstilleben.

Dann der Mensch, als der wichtigste und auch schwierigste Gegenstand der Kunst, der sich als Akt, als Porträt, als Akt in der Natur zeigt.

Das Spannungsfeld, in dem sich die Künstlerin zwischen Mensch, Tier und Natur befindet, die im Kontrast zueinander stehen, verleiht den Bildern Spannkraft und Dynamik. Das Ziel, das Bild zu einem Gegenstand reiner Darbietung von Farbe und Form werden zu lassen, die auf den ästhetischen Genuss und die Übermittlung subjektiver Empfindungen des Künstlers zielt – wie es die Neoimpressionisten verlangen – wird von der Künstlerin eindeutig erreicht.

Tauchen Sie ein in die Welt der Künstlerin beim Betrachten ihrer Bilder, führen sie ein Gespräch mit der Künstlerin und genießen Sie den Abend, in der kleinen, feinen Galerie M.

Ich danke für ihre Aufmerksamkeit!